Griechenland: Die Erdstöße auf Santorini dauern an. Droht jetzt ein stärkeres Beben?

Die Geräte der Seismologen zeigen wieder zahlreiche Erdbeben im Raum der beliebten Ferieninsel Santorini. Ein Ende der Erdstoßserie ist nicht in Sicht. Tausende haben die Insel bereits verlassen

Feb 6, 2025 - 12:09
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Griechenland: Die Erdstöße auf Santorini dauern an. Droht jetzt ein stärkeres Beben?

Die Geräte der Seismologen zeigen wieder zahlreiche Erdbeben im Raum der beliebten Ferieninsel Santorini. Ein Ende der Erdstoßserie ist nicht in Sicht. Tausende haben die Insel bereits verlassen

Die Lage auf den von unzähligen Erdbeben heimgesuchten Inseln der Kykladen bleibt angespannt. In der Nacht wurden mehrere Erdstöße registriert, der heftigste nordöstlich von Santorini mit einer Stärke von 5,2. Es war nach Angaben des Geodynamischen Instituts von Athen das bislang stärkste Erdbeben seit Beginn des Phänomens vor mehreren Wochen. 

Dieses Beben war sogar auf allen Inseln der Kykladengruppe, auf Kreta sowie in den höheren Stockwerken der Gebäude in Athen rund 230 Kilometer nordwestlich von Santorini zu spüren. Schäden wurden jedoch nicht gemeldet, wie die Behörden berichteten.

Nach wie vor rechnen die meisten Seismologen damit, dass noch ein größeres Beben bevorstehe, dessen Intensität bis zur Stärke 6 gehen könnte. Erst dann könne gesagt werden, der größte Teil der seismischen Energie in der Region sei entladen worden, hieß es. Andere Experten glauben, der sogenannte Erdbebenschwarm werde lange Zeit so weitergehen und langsam abflauen. 

Einfluss der Beben auf die Vulkane ist unklar

Unklar bleibt nach wie vor, inwiefern diese Erdbebenserie die zwei Vulkane in der Region beeinflussen könnte. Neben dem spektakulären Vulkankrater von Santorini liegt ein ähnlich großer Vulkan unter der Wasseroberfläche auf dem Meeresboden im Nordosten von Santorini. Der unter dem Namen Columbo bekannte Vulkan hatte nach einer Eruption 1650 schwere Schäden im östlichen Mittelmeer angerichtet.

Interview Vulkane

Unterdessen steigt der Stress der Menschen auf Santorini. Schätzungsweise sollen nach Informationen des griechischen Rundfunks rund zwei Drittel der Einwohner die Insel verlassen haben. 

Es handele sich vor allem um Familien mit Kindern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter, die während des Winters Hotels und Pensionen reparieren und sie auf die Tourismussaison vorbereiten, berichten griechische Medien. Die Zahl der Touristen, die sich auf den Inseln Santorini, Ios, Anafi und Amorgos aufhalten, blieb zunächst unklar. Im Winter besuchen diese Inseln oft Menschen, die entweder auf eigene Faust reisen oder dort ein Ferienhaus besitzen. 

Behörden warnen vor Tsunami-Gefahr

Die Behörden geben keine Entwarnung. Immer wieder informieren sie die Menschen darüber, was zu tun ist, wenn es zum befürchteten stärkeren Erdbeben und möglicherweise zu einem anschließenden Tsunami kommen sollte. In erster Linie gilt: Aufenthalte an Stränden oder Häfen auf jeden Fall vermeiden. Schulen in der Region bleiben geschlossen. Starke Einheiten des Zivildienstes, der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und zusätzliche Ärzte sowie Krankenschwestern und Krankenpfleger sind auch auf Santorini eingetroffen, berichtete der griechische Rundfunk ERTnews.