Open-Ear-Kopfhörer Nothing Ear (Open) im Test

Mit den Nothing Ear (Open) zeigt Nothing seine ersten Open-Ear-Kopfhörer. Sie sollen den Gehörgang freilassen und dennoch einen tollen Klang bieten. Ob das gelingt, zeigt unser Test.

Feb 5, 2025 - 17:00
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Open-Ear-Kopfhörer Nothing Ear (Open) im Test

Mit den Nothing Ear (Open) zeigt Nothing seine ersten Open-Ear-Kopfhörer. Sie sollen den Gehörgang freilassen und dennoch einen tollen Klang bieten. Ob das gelingt, zeigt unser Test.

Open-Ear-Kopfhörer lassen den Gehörgang frei und ermöglichen es so, auch beim Musikhören die Umgebung wahrzunehmen. Das ist nicht nur praktisch, sondern in einigen Situationen sogar Pflicht. So dürfen Radfahrer nur dann Kopfhörer tragen, wenn sie dabei noch genug von ihrer Umgebung mitbekommen. Hier kommen Open-Ear-Kopfhörer wie die Nothing Ear (Open) ins Spiel. Wir haben sie im Test genau angeschaut.

Optik

Die Nothing Ear (Open) sehen typisch für den Hersteller Nothing einfach wunderschön aus. Die Ohrteile bestehen größtenteils aus einem weißen, gummierten Kunststoff. Sie halten über einen eleganten, schmalen und flexiblen Bügel am oberen Teil des Ohrs. Am Ende des Bügels sitzt ein silberner Metallzylinder, in dem sich der Akku befindet. Der Akustikteil, der vor dem Gehörgang platziert ist, erinnert optisch an klassische In-Ear-Kopfhörer. Transparentes Plexiglas erlaubt den Blick auf das Innenleben des Kopfhörers mit seiner Platine. Ein roter Punkt markiert das rechte Ohrteil, während das linke mit einem weißen Punkt gekennzeichnet ist. Ein einzelner Open-Earbud wiegt nur 8 g. Zusammen mit dem Ladecase bringen es beide Ohrhörer auf 64 g.

Verarbeitung

Auch die Verarbeitung der Nothing Ear (Open) macht einen hochwertigen Eindruck. Alles wirkt wie aus einem Guss gefertigt. Dank IP54-Zertifizierung sind die Kopfhörer staub- und wasserbeständig. Das Ladecase ist zwar etwas größer als bei typischen In-Ear-Kopfhörern, aber immer noch kompakter als viele Ladehüllen anderer Open-Ear-Modelle. Der Deckel besteht aus transparentem Plexiglas, sodass man stets die schicken Kopfhörer in der Hülle sieht. Auch der knackige Schließmechanismus des Cases überzeugt.

Tragekomfort

Der Tragekomfort der Nothing Ear (Open) ist hoch. Unser Tester hat recht empfindliche Ohren, spürt die Kopfhörer aber selbst nach vielen Stunden des Tragens kaum. Sie sitzen zudem sicher und lösen sich auch bei heftigem Kopfschütteln nicht – das ist etwa für Sport ideal.

Bedienung & App

Gesteuert werden die Nothing Ear (Open) über Druckflächen an den Ohrteilen. Damit lassen sich alle wichtigen Funktionen wie Start/Stopp, lauter/leiser et cetera direkt an den Kopfhörern zuverlässig ausführen. Bei uns kommt es im Test nicht vor, dass wir versehentlich eine Funktion auslösen. Die zugehörige App ermöglicht es, die Tastenbelegung individuell anzupassen.

Besonders gut gefällt uns der umfangreiche Equalizer in der App. Neben vier einfachen Presets bietet er zudem acht frei einstellbare Bänder. So lässt sich der Klang optimal an die eigenen Hörvorlieben anpassen.

Zudem gibt es einen Latenzmodus für Gaming, der die Verzögerung minimiert. Praktisch ist auch die „Finde meine Kopfhörer“-Funktion, bei der die Ohrhörer einen Ton abspielen. Dieser könnte aber etwas lauter sein.

Insgesamt ist der Funktionsumfang der App zwar nicht riesig, aber die individuelle Tastenbelegung und der Equalizer sind tolle Features.

Klang

Die Nothing Ear (Open) verbinden sich per Bluetooth 5.3 mit dem Smartphone und unterstützen den energiesparenden LE-Audio-Standard. In jedem Ohrhörer steckt ein dynamischer 14,2-mm-Treiber. Multipoint-Pairing für die Verbindung mit zwei Geräten gleichzeitig wird ebenfalls unterstützt. Hi-Res-Codecs wie aptX-HD nutzt der Nothing Ear leider nicht, sondern nur AAC und SBC.

Der Klang ist eines der Highlights der Nothing Ear (Open). Für Open-Ear-Kopfhörer klingen sie ausgesprochen voll und bieten erfreulich viel Bass, was in dieser Gerätekategorie eher selten ist. Allerdings hängt die Klangqualität stark von der individuellen Ohrform ab. Sitzt der Akustikteil zu weit weg vom Gehörgang, lässt die Sound-Qualität merklich nach.

Beim Telefonieren schneiden die Kopfhörer durchwachsen ab. Der Gesprächspartner hört die eigene Stimme mit einem leichten Hall, vergleichbar mit einer einfachen Freisprecheinrichtung. Laute Umgebungsgeräusche werden zwar zuverlässig herausgefiltert, verschlechtern dann aber die Sprachverständlichkeit. Den Gesprächspartner verstehen wir hingegen gut.

Der Klang wird gezielt zum Ohr geleitet. Die Umgebung bekommt nur bei hoher Lautstärke des Kopfhörers und gleichzeitig ruhiger Umgebung etwas davon mit.

Akku

Der Akku jedes Earbuds hat eine Kapazität von 64 mAh, das Ladecase fasst 635 mAh. Bei mittlerer Lautstärke sollen die Kopfhörer 8 Stunden durchhalten, beim Telefonieren immerhin noch 6 Stunden. Mit dem Ladecase verlängert sich die Akkulaufzeit auf 30 und 24 Stunden. Das deckt sich in etwa mit unseren Testergebnissen.

Die Kopfhörer laden über USB-C, ein Netzteil liegt nicht bei. Kabelloses Laden per Qi wird nicht unterstützt.

Preis

Die unverbindliche Preisempfehlung der Nothing Ear (Open) liegt bei 150 Euro. Aktuell sind sie etwa bei Cyberport für 140 Euro erhältlich.

Fazit

Die Nothing Ear (Open) sind rundum gelungene Open-Ear-Kopfhörer. Sie gefallen dank edlem Design, exzellentem Tragekomfort und einem für diese Bauart erstaunlich vollem Klang mit ordentlich Bass. Auch die Verarbeitung und Akkulaufzeit wissen zu überzeugen. Kritikpunkte sind der beim Telefonieren leicht hallende Klang für den Gesprächspartner und die fehlende Qi-Ladefunktion.

Insgesamt sind die Nothing Ear (Open) eine klare Empfehlung für alle, die stylische und bequeme Open-Ear-Kopfhörer mit gutem Klang suchen.

Die Nothing Ear (Open) sind rundum gelungene Open-Ear-Kopfhörer. Sie gefallen dank edlem Design, exzellentem Tragekomfort und einem für diese Bauart erstaunlich vollem Klang mit ordentlich Bass. Auch die Verarbeitung und Akkulaufzeit wissen zu überzeugen. Aktuell sind sie etwa bei Cyberport für 140 Euro erhältlich.

  • edles Design
  • bequemer und sicherer Halt
  • guter Klang für Open-Ear
  • anpassbare Bedienelemente & Equalizer
  • gute Akkulaufzeit
  • beim Telefonieren leichter Hall
  • kein kabelloses Qi-Laden
  • Keine Hi-Res-Codecs