Ja, ich bin ein „böser“ Kapitalhai

Der Kapitalhai, seine Hängematte und sein Unwillen, etwas für die Allgemeinheit zu sein. Oder: Meine Geschichte. Der Artikel Ja, ich bin ein „böser“ Kapitalhai ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Jan 27, 2025 - 00:04
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Ja, ich bin ein „böser“ Kapitalhai

Zwei Liegestühle auf einem traumhaften einsamen Strand im Paradies

Lieber Aktiensegler,

der Kapitalhai macht derzeit die Runde. Und er ist böse. Will keine Sozialabgaben auf seine Kapitalerträge bezahlen. Ist offenbar faul und ein ziemlicher Raffzahn. Denn während die arbeitende Bevölkerung in Form von Pflegerin Mia, Unternehmerin Tanja und Selbständiger Amar (nicht meine Auswahl!) zahlen, würde der fiese Kapitalhai von Millionen von Kapitalerträgen leben. Ohne Sozialabgaben. Ohne Teil des Sozialsystems zu sein.

Hervorgebracht wurde dieses Konzept von einem gewissen R. Habeck und seiner politischen Anhängerschaft. Hm. Das ist zu auffällig. Nennen wir ihn lieber Robert H. Das Konzept sei jedenfalls ungerecht und würde dazu beitragen, dass die soziale Sicherung nicht mehr richtig funktioniere. Es wirkt ein bisschen so, als lebe der Sozialhai auf Kosten der Allgemeinheit. Faul in seiner Hängematte und ohne etwas zu tun. Ohne Risiko, ohne wirkliche Arbeit und auf Kosten der Gesellschaft.

Wir werden heute nicht politisch, keine Bange. Zumal die Pläne im Rahmen des Wahlkampfs in der Theorie nur den Kapitalhai, nicht den Kleinanleger betreffen soll. Aber eine zu politische Sichtweise steckt nicht in der DNA der Aktienwelt360 und wir sind keine Politik-Haie. Aber ich bin ein Kapitalhai. Beziehungsweise: Ich möchte in Zukunft einer sein und das ist meine bisherige Erfahrung damit.

Der böse Kapitalhai: Ein ziemliches Arbeitstier

Meine Geschichte als Kapitalhai beginnt nicht als Erbe oder Vermögender, sondern als einfacher Berufstätiger. Nach einem Intermezzo als Beamter (übrigens, auch kein wirklicher Sozialabgaben-Hai) entschied ich mich den Weg des Investmentanalysten zu gehen. Mir lag der Kapitalhai wohl schon immer in der DNA.

Woher stammt also das Grundgerüst für meine sozialabgaben-freie Zukunft? Ehrlich gesagt: Aus Arbeit. Viel Arbeit. Und harter Arbeit. Manchmal bis tief in die Nacht. Zwischenzeitig habe ich bis zu 500 Artikel pro Monat über Aktien und Börsenthemen geschrieben. Hatte teilweise mehr als drei Auftraggeber und arbeitete 365 Tage im Jahr. Keine Zeit für die sorgenfreie Hängematte.

Auf mein Einkommen zahlte ich Steuern. Hohe Steuern. Spitzensteuern. Selbstverständlich bewege ich mich damit nicht außerhalb des Systems. Altersvorsorge, Krankenversicherung. Für mich und meine Kinder müssen diese Abgaben selbstverständlich bezahlt werden. Um außerdem noch eine sehr persönliche Anekdote mit dir zu teilen: Sogar am Tage der Geburt meines Sohnes habe ich aus dem Krankenzimmer gearbeitet, weil gewisse Arbeiten fertig werden mussten. Faul, träge, und in der Finanziell-freien-Hängematte, eben.

Mit dem Geld, was ich hieraus verdiene und verdient habe, investiere ich nun also in Aktien. Um ein echter Kapitalhai zu werden. Ja, um irgendwann sagen zu können, dass ich genug gearbeitet habe und ab einem gewissen Zeitpunkt mehr Zeit für die Familie und die Dinge zu haben, die mir wichtig sind. Möglicherweise gehört dann sogar noch ein Quäntchen Arbeit dazu. Ja, Arbeit mit Sozialabgaben. Aber ich möchte die Option haben, selbst zu entscheiden wann und wie viel ich arbeite. Nach vielen Jahren mit täglicher Arbeit und in der Regel auch ohne Wochenende glaube ich: Das ist dann mein gutes Recht. Oder sogar verdient.

Ich trage auch das Risiko

Als Kapitalhai trage ich außerdem alleine das Risiko. Im Gegenzug zahle ich selbstverständlich Steuern. Etwas mehr als ein Viertel ist weg für die Option auf Rendite. Aber auch Verluste. Wenn ich mit meinem Vermögen Verluste einfahre, so ist das mein Risiko und mein Privatvergnügen als Kapitalhai. Im Gegenzug erhält die Allgemeinheit über die Steuern bereits einen Teil des Gewinns. Ein unfairer Deal? Ehrlich gesagt: Finde ich nicht einmal. Irgendwie muss ja auch der Wohlstand der Allgemeinheit finanziert werden.

Natürlich könnte es weniger sein. Für das Risiko sollte es aber nicht mehr sein. Denn anders als Pflegerin Mia, Unternehmerin Tanja oder Selbständiger Amar ist mein Einkommen als Kapitalhai eben nicht sicher. Es ist eine Möglichkeit. Das System funktioniert langfristig und über mehrere Jahre, keine Frage. Aber es ist eben nicht Geld für Leistung, sondern Geld für Einsatz, Chance und Risiko. Das sollte meiner Meinung nach ebenfalls honoriert werden.

Der Kapitalhai als indirekte Form des Sozialhais

Um ehrlich zu sein glaube ich sogar: Als Kapitalhai trage ich zur sozialen Gerechtigkeit bei. Wir werden nicht politisch, keine Bange. Aber wir von der Aktienwelt360 sind der Überzeugung, dass es keiner höherer Abgaben bedarf. Sondern dass einfach mehr Menschen hierzulande zum Kapitalhai werden sollten.

Damit nehmen wir unsere Finanzen und unsere finanziellen Geschicke selbst in die Hand. Wir sorgen vor für eine bessere Zukunft. Mit regelmäßigen Investitionen können wir für uns selbst ein Fundament errichten, das uns in der Altersvorsorge hilft. Das, wenn es die Masse tun würde, mehr Menschen an den Produktionsmitteln beteiligt und so den Wohlstand erhöhen kann. Wie gesagt: Wir wollen nicht politisch werden. Aber eine gewisse Förderung von Kapitalhaien könnte dazu beitragen, die soziale Gerechtigkeit wirklich auf ein neues Level zu hieven. Es gäbe den Verbrauchern mehr Einkommen. Ein höheres Steuerpotenzial.

Für den Moment sage ich aber nur: Ich bin gerne angehender Kapitalhai und kann es jedem nur empfehlen. Die Grundlage hierfür ist harte Arbeit, keine Frage. Arbeit, die selbstverständlich über Steuern und Sozialabgaben das System weiter füttert. Dafür schäme ich mich nicht. Ich setze mich sogar dafür ein, dass immer mehr Menschen diesem Beispiel folgen.

Auf stolze Kapitalhaie. Für unseren Wohlstand, unsere soziale Sicherheit und eine Welt, in der Mehrleistung weiterhin belohnt wird.

Vincent Uhr

Kapitalhai und Chefredakteur der Aktienwelt360

Der Artikel Ja, ich bin ein „böser“ Kapitalhai ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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