Marine-Aufrüstung: China überrascht mit neuartigem U-Boot-Typ

China baut ein Mini-U-Boot im innovativen Design. Es besitzt keinen Turm und keine Stabilisatoren. Vermutlich ist es unbemannt und soll Jagd auf die US-Flotte machen.

Feb 7, 2025 - 20:20
 0
Marine-Aufrüstung: China überrascht mit neuartigem U-Boot-Typ

China baut ein Mini-U-Boot im innovativen Design. Es besitzt keinen Turm und keine Stabilisatoren. Vermutlich ist es unbemannt und soll Jagd auf die US-Flotte machen.

China baut seine Marine massiv aus. Kein Monat vergeht, ohne dass neue Schiffe gesichtet werden. Neueste Überraschung ist ein bislang vollkommen unbekanntes U-Boot, das von MT Anderson auf Satellitenaufnahmen in einem Schwimmdock entdeckt wurde. Erste Überraschung: Die Werft im Süden Chinas ist nicht für den Bau von U-Booten bekannt. Die zweite: Das Boot ist klein. Es ist nur etwa 45 Meter lang und misst fünf Meter im Durchmesser. Sollte es eine Besatzung haben, ist das ungewöhnlich klein. Es ist aber auch denkbar und wahrscheinlich, dass es sich um eine dann allerdings sehr große Drohne handelt.Naval Shore

China über das Gefecht der Zukunft

Aktuelle Simulationen von Gefechten mit Überwasserschiffen zeigen, dass Peking sich auf die Seekriegsführung eines neuen Zeitalters vorbereitet. In diesen Manövern werden die großen Raketenzerstörer von einer Flotten von Drohnenschiffen begleitet, die mit Raketen bestückt sind. Diese Boote schirmen die wertvollen Zerstörer ab, so wie es die Begleitschiffe bei einem Flugzeugträger machen. Kommt es zum Gefecht, werden die Drohnenträger vorausgeschickt. Für einen Gegner ohne derartige Begleiter ist das eine tödliche Falle. Er kann das eigentliche Kriegsschiff nicht direkt angreifen, sondern muss die gefährlichen Begleiter zunächst ausschalten. In so einem Konzept würden sich Unterwasserdrohnen bestens einpassen.Sub Kazan 20:03

Drohne mit sehr viel Platz

Bei einem unbemannten Boot sind 45 Meter ungewöhnlich viel. Denn die Größe eines bemannten U-Bootes kann nicht zum Vergleich herangezogen werden. Normalerweise wird sehr viel Raum für die Besatzung benötigt. Für ihre Unterkünfte, die Arbeitsplätze und die notwendigen Wege an Bord, das alles entfällt bei einem unbemannten Boot, so wie auch die aufwendige Druckzelle zum Schutz der Besatzung.

Innovatives Design

Der U-Boot-Spezialist H.I. Sutton weist auf eine Besonderheit im Design des neuen Boots hin. Es ist ungewöhnlich stromlinienförmig – es sieht aus wie ein großer Torpedo, denn es fehlt der sonst übliche "Turm" – nur in einer Art Blase sind Sensoren verbaut. Ebenfalls fehlen die sonst am Turm angebrachten "Segel" – kleine Stummelflügel, die zur Stabilisierung des Bootes dienen. Der chinesische Typ steuert allein mit einem großen Ruder am Heck in Form eines X. Sutton erinnert daran, dass China bereits 2019 ein U-Boot ohne Segel gebaut hat.

Nicht nur China, auch andere Kriegsmarinen arbeiten an unbemannten U-Booten. Sie haben unter anderem den Vorteil, dass sie beliebig tief tauchen können, weil sie keine Druckzelle für die Besatzung benötigen. Chinas Programm ist allerdings das ambitionierteste. Sollte das neue Boot tatsächlich unbemannt sein, wäre es das weitaus größte seiner Art.

Quellen: Naval News, MT Anderson