Messengerdienst: Kommt ein dritter Haken? Gerücht verstört Whatsapp-Fans – das steckt dahinter
Seit Tagen macht ein Gerücht die Runde: Whatsapp soll einen dritten Haken erhalten. Doch wofür ist der gut? Und was ist da überhaupt dran? Der stern klärt auf.
Seit Tagen macht ein Gerücht die Runde: Whatsapp soll einen dritten Haken erhalten. Doch wofür ist der gut? Und was ist da überhaupt dran? Der stern klärt auf.
Whatsapp ist für Millionen Deutsche das Kommunikationsmittel der Wahl – ob für die Familie, den Freundeskreis oder als Eltern- oder Arbeitschat. Kommt eine Änderung für den Messenger, sorgt das entsprechend für riesiges Interesse. Und so fragten sich diese Woche viele Nutzer: Wird es zu den bisherigen zwei Haken unter Nachrichten wirklich noch einen dritten geben?
Woher diese Meldung kam, ist nicht ganz klar nachvollziehbar. Sicher ist allerdings: Sie verbreitete sich rasant. Innerhalb kürzester Zeit hatten Portale in allen möglichen Sprachen gemeldet, dass ein dritter Haken in der Testphase sei. Die spanische Webseite "Marca" veröffentlichte gar ein Video, in dem der dritte Haken und seine Bedeutung ausführlich erklärt wurden. Das Problem dabei: Die Meldung stimmt überhaupt nicht.
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Whatsapp: Das steckt hinter dem Gerücht zum dritten Haken
Das stellte Meta auf Anfrage des Schweizer Nachrichtenportals "20 Minuten" klar: Ein solches Feature sei nicht geplant, so der Whatsapp-Betreiber. Schon vorher hatte der Blog "WABetainfo" den Gerüchten in einem Post bei X den Wind aus den Segeln genommen: "Ich kriege in den letzten Stunden viele Anfragen zu einem dritten Haken bei Whatsapp", erklärte der Blogger, der sich auf die Entdeckung neuer Features in Testversionen des Messengers spezialisiert hat und diese oft zuerst meldet. "Das Gerücht ist falsch. Es kursiert seit Jahren und verbreitet sich immer weiter."
Tatsächlich wurde in Gerüchten sogar ganz konkret benannt, wofür der dritte Haken angeblich stehen soll: Demnach sollte er immer dann zu sehen sein, wenn eine oder mehrere Personen im Chat eine Bildschirmaufnahme – einen Screenshot – von den Inhalten erstellten. Er würde also warnen, wenn man Inhalte speichern oder an Dritte weiterleiten würde.
Dafür stehen die Haken wirklich
Das Gerücht dürfte vor allem deshalb für Aufregung sorgen, weil schon die jetzigen Haken von vielen Nutzern nicht vollständig verstanden werden. Oder könnten Sie spontan sagen, was den Unterschied zwischen einem und zwei Haken in der Anzeige ausmacht?
- ein Haken: Gesendet
Der erste Haken taucht auf, wenn Sie die Nachricht erfolgreich gesendet haben und sie auf den Servern angekommen ist. Die einfache Aussage: Von Ihrer Seite hat alles geklappt. Bleibt es auch nach einer Weile bei nur einem Haken, kann das mehrere Gründe haben: Die Person mit der Rufnummer hat die App seit längerer Zeit nicht geöffnet, Whatsapp nicht installiert, oder aber Sie wurden von dieser Nummer bei dem Messenger blockiert. - zwei Haken: Zugestellt (und unter Umständen auch gelesen)
Der zweite Haken erscheint, wenn die Nachricht auch beim Empfänger ankam. Er bedeutet: erfolgreich zugestellt. Und unter Umständen bleibt es auch dabei. Hat das Gegenüber die Lesebestätigung abgestellt, werden dauerhaft nur zwei Haken angezeigt. Auch wer selbst die Lesebestätigungen abschaltet, wird nie blaue Haken zu sehen bekommen: Die Funktion wird damit auch für den eigenen Messenger abgeschaltet. - zwei blaue Haken: Gelesen
Werden die beiden Haken blau, kann man sich sicher sein: Die Gesprächspartner haben die Nachricht erhalten und auch den Chat geöffnet.
Whatsapp: Kann man Screenshots wirklich sehen?
Dass die Gerüchte immer wieder die Runde machen, dürfte vor allem auf der Angst basieren, bei einem Screenshot eines Chats erwischt zu werden. Doch diese Sorge ist unbegründet: Tatsächlich gibt Whatsapp dem Gegenüber keinen Hinweis, ob der Chat mit einer Bildschirmaufnahme dokumentiert wurde.
Eine wichtige Maßnahme gegen das Aufnehmen sensibler Inhalte hat Whatsapp allerdings zuletzt eingebaut: Verschickt man ein Bild zur Einmalansicht, werden beim Ansehen die Bildschirmaufnahme sowohl als Bild als auch in Videoform automatisch gesperrt.
Quellen: Mimikama, WABetaInfo