News: Mislintat, Neymar und Marcelo, Abseits

Borussia Dortmund setzt Sven Mislintat vor die Tür und beendet damit die aktive Selbstsabotage des Vereins. Zumindest vorerst. Das und mehr in den News des Tages.

Feb 7, 2025 - 09:20
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News: Mislintat, Neymar und Marcelo, Abseits

BVB trennt sich von Mislintat

Knapp und wortkarg fiel die Meldung aus, mit der Borussia Dortmund gestern die Trennung von seinem Technischen Direktor Sven Mislintat verkündete. Gerade einmal zwei Sätze waren es, kein Danke, kein Nüscht – ein Rauswurf mit knallenden Türen. Dass der 52-Jährige nach nicht mal einem Jahr schon wieder gehen muss, ist nach den Querelen der letzten Monate keine Überraschung. Und doch steht die Entwicklung symptomatisch für so einiges, was bei den Schwarzgelben zuletzt schiefgelaufen ist. Zu viele Entscheidungsträger, zu viele Egos, zu unscharfe Trennlinien. Man denke nur an Matthias Sammer, dessen Doppelrolle als Berater und Experte erst kürzlich für reichlich Stunk sorgte. Kurz: Die Hinrunde des BVB erinnerte in mancherlei Hinsicht an aktive Selbstsabotage. Noch am Mittwoch hatte Hans-Joachim Watzke die Beziehung zwischen Mislintat und den anderen beiden starken Männern, Sebastian Kehl und Lars Ricken, als „optimierungsbedürftig“ bezeichnet. Jetzt ist klar: An Optimierung war zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr zu denken.

Insbesondere das Verhältnis zwischen Kehl und Mislintat galt schon länger als zerstört. Mislintat habe, so hieß es, seine Befugnisse immer weiter überschritten und teils auf eigene Faust gehandelt. Ein Kompetenzgerangel, das, so berichten die Ruhr Nachrichten, am Ende sogar Transfers zum Platzen gebracht haben soll. Und das ist dann auch der größte Vorwurf, den der BVB seinem einstigen „Diamantauge“ machen dürfte: das vollständige Versagen als Kaderplaner. Immerhin wirkte in der Hinrunde kaum eine Bundesliga-Mannschaft dermaßen dilettantisch zusammengestellt wie die von Borussia Dortmund. Und ob das überhaupt seine Schuld ist oder nicht: Sven Mislintat dürfte darunter wohl am stärksten leiden. Immerhin galt er schon nach seinen Engagements bei Arsenal, Stuttgart oder Ajax als schwieriger Charakter. Der Rauswurf zeigt aber vor allem etwas anderes: Lars Ricken und Sebastian Kehl haben sich endgültig zu den starken Männern bei den Westfalen aufgeschwungen.

Neymar und Marcelo

Widmen wir uns nun zwei brasilianischen Zauberfüßen. Zuerst Neymar: Der feierte unter der Woche nicht nur seinen 33. Geburtstag, sondern auch sein umjubeltes Pflichtspiel-Debüt nach seiner Rückkehr zu Santos. Wobei es sportlich zugegebenermaßen eher so lala lief. „Ich brauche Spielminuten, bin noch nicht bei 100 Prozent“, sagte er. „In drei, vier Spielen werde ich viel besser sein.“ Und das ist auch nötig, schließlich hat Neymar noch ein Ziel vor Augen: „Ich weiß, dass die Weltmeisterschaft 2026 meine letzte Chance ist. Ich werde alles tun, um dabei zu sein.“ Und bei aller berechtigten Kritik an ihm – die WM würde man ihm dann doch irgendwie gönnen. Nicht dabei sein wird dann jedenfalls sein einstiger Seleção-Kollege Marcelo. Die 36-jährige Ikone von Real Madrid verkündete gestern nämlich ihr Karriereende. „Meine Reise als Spieler endet hier. Aber ich habe dem Fußball weiterhin so viel zu geben. Danke für alles“, verkündete er in einem Instagram-Statement. Wir verdrücken eine Träne. Und sagen tchau e se cuida an den vielleicht filigransten Linksverteidiger der Fußballgeschichte.

Abseitiges zum Abseits

Wahre Geschichte: In meiner kurzen aber erfolglosen Karriere als Kreisliga-Kicker habe ich zwei Gelbe Karten gesehen. Eine, weil ich mich vor den Ball stellte, um einen schnellen Freistoß zu unterbinden. Und die andere, weil ich – wir werden das unterlegene Team gewesen sei – nach Empfinden des Schiedsrichters zu oft den Arm gehoben hatte, um eine vermeintliche Abseits-Stellungen des gegnerischen Teams zu reklamieren. Meinen Ärger darüber (und über die fällige Strafzahlung in die Mannschaftskasse) werden seit Mittwoch wohl alle Kölner nachvollziehen können. Zumindest ein Stück weit. Denn immerhin: Gäbe es die Abseits-Regel nicht, hätte Imad Rondić in der 112. Minute zum 3:3 gegen Leverkusen getroffen – und der Effzeh hätte am Ende vielleicht im Elfmeterschießen gewonnen und stünde jetzt im Halbfinale. Man darf ja träumen. Und ja, es klingt erstmal absurd. Doch nicht nur träumen, sondern auch fragen ist erlaubt: Brauchen wir die Abseitsregel eigentlich wirklich?

Kollegin Mia Guethe findet: Nein. Traut dem Fußball etwas zu! (C)

Rätsel des Tages

Ich habe mich immer gefragt, warum man sich ein dreiblättriges Kleeblatt in das Vereinswappen tut, wo doch nur die vierblättrigen Glück bringen sollen. Aber sei’s drum, heute geht es um was anderes: nämlich die Frage, zu welchen Vereinen diese Kleeblätter gehören. Richtige Lösungen nimmt unsere Post-Abteilung bei Einsendung eines ausreichend frankiertem Rückumschlags unter newsletter@11freunde.de entgegen. Gestern lautete die Lösung Chad Klee… äh, Deering.

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