VIX und Short-Euro: Sind das die besseren Trump-Trades?
Wenn US-Präsident Donald Trump Unsicherheit in die Märkte bringt, müssen doch zwei Dinge passieren, denken sich manche Anleger: Die Volatilität und der Dollar steigen. Daraus lässt sich Kapital schlagen
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Wenn US-Präsident Donald Trump Unsicherheit in die Märkte bringt, müssen doch zwei Dinge passieren, denken sich manche Anleger: Die Volatilität und der Dollar steigen. Daraus lässt sich Kapital schlagen
Die Börse steckt voller Abkürzungen und Akronyme. Eines der bekanntesten und ältesten heißt etwa „TANSTAAFL“ – „there ain't no thing as a free lunch“. Frei übersetzt heißt das so viel wie: Man bekommt nichts geschenkt. Beim Blick auf den aktuellen US-Präsidenten hinterfragen viele Anleger allerdings dieses Dogma. Denn: Die Unsicherheit, die Donald Trump unzweifelhaft in die Märkte bringt, lässt sich monetarisieren – meinen jedenfalls manche Anleger – und schauen dabei vor allem auf zwei Wege.
Der eine führt über den sogenannten VIX – den Volatilitätsindex der Chicagoer Börse. Einfach gesagt, drückt dieser die Unsicherheit im amerikanischen Leitindex S&P 500 aus. Steigt die Unsicherheit, steigt auch der Index. Wenn Donald Trump also unerwartet Zölle gegen ein Land verhängt oder die USA in ein fremdes Land einmarschieren sollten, müsste dieser Index normalerweise steigen.
Auf den Index gibt es zahlreiche Produkte – vor allem ETFs und Optionen, natürlich auch gehebelt. Der Index selbst scheint mit Donald Trump zunächst sogar Ruhe zu verbinden. Jedenfalls liegt er im Vergleich zum 6. August, als Kamala Harris zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ernannt wurde, knapp 42 Prozent im Minus. Und auch der Vergleich zum 4. November, der Tag vor den Wahlen fällt mit minus 27 Prozent negativ aus. Das spricht gegen die These als Trump-Trade. Allerdings, und das zeigen die vergangenen Tage, reagiert der VIX doch ziemlich nervös auf Strafzölle und einen drohenden Handelskonflikt.
An einzelnen Tagen, nach der Ankündigung von Strafzöllen gegen Kanada, Mexiko und China, stieg er auch über 20 Prozent – erholte sich aber auch recht schnell wieder, als Trump nicht Ernst machte. Das zeigt auch: Der VIX ist allenfalls etwas für Spekulanten, oder all jene, die fest davon ausgehen, dass Trump die Märkte langfristig ins Chaos stürzen wird.
Zweiter Trump-Trade: Währungs-Wetten
Es gibt aber noch eine andere Option, die Anleger derzeit als nächsten Trump-Trade testen. Dabei geht es um Short-Positionen auf andere Währungen als den Dollar. Warum, das hängt erneut mit den Strafzöllen zusammen. Diese führen nämlich zu einer Aufwertung des Dollars. Führt Trump Zölle gegen ein Land ein, steigen die Preise in den USA, weil – anders als oft behauptet – zahlen die US-Verbraucher die Zölle, nicht das exportierende Land. Steigen nun die Preise, sprich: die Inflation, sieht sich die US-Notenbank Fed dazu gezwungen, die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation wieder einzudämmen.
Höhere Zinsen führen dazu, dass Investoren ihr Geld aus anderen Ländern in die USA transferieren, weil sie dort risikolos mehr Rendite durch die höheren Zinsen bekommen. Dadurch wertet der Dollar gegenüber anderen Währungen auf. Deshalb shorten viele Anleger derzeit Währungen wie Euro, den mexikanischen Peso und chinesischen Renminbi.
Auf dem Sozialen Netzwerk Reddit gibt es etliche Beiträge, in denen Privatanleger davon berichten, wie sie mit Short-Positionen auf den Euro Gewinne gemacht haben. Und tatsächlich ist dieser naheliegende Trade – Trump erhebt Zölle, Dollar wird gestärkt – zuletzt gut aufgegangen. Ein 25-fach gehebelter Turbo-Optionsschein (DE000VC7P278), ausgegeben am 8. November, liegt heute beispielsweise rund 344 Prozent im Plus.